Aliens wollen mal wieder die Erde erobern. Dass es auch dieses Mal nicht klappt, liegt daran, dass die Außerirdischen alles andere als vorbereitet aufmarschieren. Einerseits hochtechnisiert, so dass sie irre Entfernungen von jetzt auf gleich überwinden können, scheint es ihren Raumschiffen andererseits an so etwas wie einem Ortungssystem zu fehlen. So verlieren die Angreifer gleich in der Erdumlaufbahn eines ihrer Schiffe, weil sie gegen einen Satelliten brettern. Und ihre Pechsträhne hält auch nach der Landung in den Gewässern vor Hawaii an. Denn die Nationen der Erdlinge veranstaltet ausgerechnet dort, wo die Invasoren niedergehen, einen kleinen Wettkampf ihrer Kriegsflotten. So ein paar Kriegsschiffe sollten für die überlegene Technik der Aliens eigentlich kein Problem sein. Leider haben diese ihre Angriffssysteme – das gilt für ihre Raumschiffe sowie auch im Nahkampf für ihre Körperpanzer – so programmiert, dass Feinde tendenziell nicht angegriffen werden. Was auf den Displays grün (und nicht rot!) blinkt, wird verschont. Und grün blinkt so ziemlich alles. Das gibt den Menschen unter der Führung des Heißsporns Alex Hopper (Taylor Kitsch) die Möglichkeit, die Angreifer nach und nach auszuschalten.
Wer einen intelligenten/spannenden/originellen Alien-Invationen-Film sehen möchte, soviel sollte klar geworden sein, trifft mit „Battleship“ die falsche Wahl. Aber dies war wohl auch kaum vorrangiges Ziel seiner Macher. Bei einer Verfilmung des Spiels „Schiffe versenken“ stehen natürlich die Schauwerte im Vordergrund. Und tatsächlich beginnt nach einer halben Stunde, in der Figuren vorgestellt werden (und die mir eigentlich ganz gut gefallen hat), schon der anderthalbstündige Showdown. Überraschenderweise hat der Film für mich auch hier keinen Boden gut gemacht – und das auch, wenn man sich vergegenwärtigt, dass „Battleship“ nicht viel mehr sein will als ein Actionfilm, bei dem möglichst viel zu Bruch geht. Das liegt zum einen an dem schon erwähnten Punkt, dass die Angreifer aufgrund ihrer unpraktikablen Technik keine echten Gegner sind, zum anderen aber auch daran, dass die zuvor nicht ungeschickt aufgebaute Beziehungskonstellation, leichtfertig – und im Falle von Stone Hopper (Alexander Skarsgård) ganz wortwörtlich – über Bord geworfen wird. Während der Scharmützel im Verlauf des Film passiert emotional rein gar nichts mehr. Aber auch die Actionszenen habe mir nicht wirklich gut gefallen: Manche Sequenzen scheinen sich zu wiederholen, z.B. wenn die Raumschiffe der Außerirdischen aus dem Wasser hopsen. Und das CGI mag auf der Höhe der Zeit sein, richtig Wucht hat trotzdem kaum eine der Szenen.
Trotzdem ist „Battleship“ nicht völlig uninteressant. Die erste halbe Stunde bietet immerhin gute Comedy; und danach kann man dicke Hawaiianer zählen, sich fragen, ob man da gerade Militärpropaganda schaut (oder ob es vielleicht doch irgendeinen Hintersinn gibt?), sich über die verpeilten Außerirdischen oder wahlweise Rihanna in ihrer ersten Rolle beömmeln. Oder doch einfach nur den Mut von Liam Neeson bewundern, der nach „The A-Team“, „Clash Of The Titans“, „The Grey“ und „Wrath Of The Titans“ wieder mal in einem nach rationalen Maßstäben miesen Film mitmacht, ohne dadurch das Gesicht zu verlieren.
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