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Sons Of Norway (Jens Lien, Norwegen 2011)

Als ich vor ein paar Tagen einen Text zu „Sons Of Norway“ geschrieben habe, musste ich plötzlich wieder an „The Exorcist“ denken. Und  ich war sehr überrascht, einige Parallelen zu erkennen. Deswegen – auch wenn der Film von Jens Lien nicht ganz in mein Beuteschema passt – hier trotzdem ein paar Sätze dazu.

Die Geschichte von „Sons Of Norway“ (OT: Sønner av Norge) beginnt mit einem Flaschenwurf. Der junge Punk Nikolaj (Åsmund Høeg) wirf eine Falsche auf den Schulleiter, der gerade eine Rede hält. Der Schulleiter geht zu Bode. Dann wird die Uhr ein paar Monate zurück gedreht. Es ist Dezember 1978. Dies ist das letzte Weihnachtsfest, das Nikolaj, 14 Jahre alt, seine zwei Brüder sowie sein Vater Magnus (Sven Nordin) und seine Frau Lone (Sonja Richter) zusammen verbringen. Auch wenn die Kinder hier schon mal zaghaft den Aufstand proben, ist von Nikolaj Entwicklung zum Punk noch keine Spur. Doch als ein Unfall wenig später die Familie auseinander reißt, geht in Nikolaj eine Veränderung von statten: Er macht sich mit dem Dorfpunk Anton (Trond Nilssen) bekannt, sticht sich eine Sicherheitsnadel durch die Wange und gründet eine Punkband. Doch bald muss Nikolaj feststellen, dass Punk nicht die Antwort auf alles ist.

Zum Punk werden und von einem Dämon besessen zu sein hat erstaunlich viele Ähnlichkeiten. In beiden Fällen haben es die Eltern und Angehörigen nicht leicht. Sowohl Punks als auch Besessene sind vulgär, geizen nicht mit Körperflüssigkeiten und haben kein grundsätzliches Problem damit, andere zu verletzten. Fast immer geht die Verwandlung zum Punk als auch die Besessenheit von einem Dämon mit unschönen äußerlichen Veränderungen einher. Beide Spezies reagieren allergisch auf (Weih-)Wasser.

Doch während Eltern im Falle von Besessenheit ihrer Kinder, sei es durch die Mächte der Finsternis oder die Punkbewegung, oft wenig Verständnis für die neuen Charakterzüge ihrer Sprösslinge aufbringen, hat Alt-Hippie Magnus, Nikolajs Vater, kein Problem damit, was sein Sohn so treibt. Im Gegenteil. Er unterstützt ihn, wo er nur kann. Er diskutiert mit ihm nicht nur die Platten der Sex Pistols, sondern boxt ihn auch frei, als er wegen des Falschenwurfs Probleme in der Schule bekommt. Und als während eines Punkkonzerts der Schlagzeuger ausfällt, ist Magnus sofort zur Stelle einzuspringen. Bei so einem Vater macht das Aufbegehren gar keinen richtigen Spaß. Und soviel ist sicher. Wenn die besessene Regan aus „The Exorcist“ Magnus als Vater gehabt hätte, hätte der Dämon sich ein bisschen mehr einfallen lassen müssen, um gegen das Establishment zu revoltieren.

Meine etwas ausführlichere Meinung zu „Sons Of Norway“, den ich insgesamt durchwachsen fand, kann man auf kino-zeit.de nachlesen.

 
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