Uahhhr, so ein schöner Titel. Und eigentlich wollte ich deswegen den Film von Meister Bava auch schon viel früher geguckt haben. Aber nachdem die DVD wie ein Gespenst aus meinem Regal verschwunden war, ist von der Suche bis zur Entscheidung der Neuanschaffung etwas Zeit ins Land gegangen. Dass sich die DVD in Luft aufgelöst hat, mich der Film trotzdem nicht losgelassen hat, passt jedenfalls gut zum Thema von „Hatchet For Honeymoon“ (OT: Il rosso segno della follia).
Die Geschichte wird aus der Sicht des unglücklich verheirateten Chefs eines Salons für Brautmode, John Harrington (Stephen Forsyth), erzählt, der, neben seinem Job auch noch der Beschäftigung des Frauenmörders nachgeht. Die vielen hübschen Models auf seiner Arbeitsstelle kommen ihm da sehr gelegen. Ein Problem bekommt der smarte Mann, als er sich eines Tages dazu hinreißen lässt, seine lästige Ehefrau Mildred (Laura Betti) aus dem Weg zu räumen. Denn fortan verfolgt ihn selbige als Geist und nun geht sie ihm sogar noch mehr auf die Nerven als zu Lebzeiten.
Als Vorläufer von „American Psycho“ wird dieser Ghost Giallo von Bava manchmal bezeichnet. Ich würde ihn eher als direkten Nachfahren von Alfred Hitchcocks „Psycho“ sehen, der sich ironisch mit dem Thema des unter ödipalen Komplexen leidenden Killers auseinandersetzt. Ich bin fast geneigt, ihn als freundliche Parodie auf Hitchcocks Film und schon etwas weniger nette Verhohnepipelung auf den 1970 in voller Blüte befindlichen Giallo zu bezeichnen (den Bava ja maßgeblich mitprägte). Ich weiß auch nicht, vielleicht bin ich mit meinem Gefühl, Bava würde mit diesem Film dem Giallo nicht gerade Beifall klatschen, völlig auf der falschen Fährte. Die Erkennungszeichen des Genres sind jedoch so süffisant eingesetzt, unterlaufen und partiell auch ad absurdum geführt, dass ich es einfach nicht mehr loswerde.
Wie dem auch sei. Das Ergebnis kann sich – ob als farbenfrohes Gruselfilmchen oder, je nach Interpretation, mehr oder weniger böse Satire – aufgrund der exzellenten Kameraarbeit, den atmosphärischen Sets und des spitzbübischen, aber nie aufdringlichen Humors auf jeden Fall sehen lassen. So richtig wollte der Funke bei mir trotzdem nicht überspringen, ich kann gar nicht so genau sagen wieso, so dass bei mir als persönliches Fazit eher ein freundliches „ganz nett“ als ein begeistertes „Toll!“ steht. Abschließende Nachricht an mich selbst: „Psycho“ mal wieder gucken.
2 Kommentare zu „Hatchet For The Honeymoon (Mario Bava, Italien / Spanien 1970)“