3 x Berlinale, 3 x deutsches Kino, 2 x Top und 1x Flop.
Die Prüfung (Till Harms, Deutschland 2016)
687 Bewerber, 10 Plätze, 9 Dozenten, 10 Tage… Aus diesen Bestandteilen macht Till Harms einen richtig guten Dokumentarfilm. Ich fand ja schon „Die Spielwütige“von Andres Veiel so toll und Harms Doku schlägt in die gleiche Kerbe. Doch während Veiel die Studenten das gesamte Studium begleitet, konzentriert Harms sich auf den Auswahlprozess und vor allem die Menschen, die hier entscheiden. Es geht ihm nicht in erster Linie um die Studenten in spe , sondern darum, wie Menschen Kunst beurteilen und mit welcher Rhetorik sie das eine als gut, das andere als weniger gelungen betrachten. Meine Kritik auf Kino-Zeit gibt es hier.
Auf einmal (Aslı Özge, Deutschland 2016)
Plötzlich ist alles anders: Die Party ist vorüber, eine Tote in deinem Zimmer. Du verstehst nicht, deine Freundin versteht nicht, alle halten zu dir – zuerst. Je schwächer du wirst, je schwerer werden die Gewichte an deinen Beinen. Und dann verstehst du: Je schwächer du wirst, desto stärker werden deine Feinde. Nicht mit dir! Jemand tot. Ein anderer wird befördert. Die Schwachen gehen unter, die Starken überleben. Du entledigst dich aller Gewichte. Und die herrschende Klasse sitzt ein wenig fester im Sattel. Auf einmal ist alles wie immer. Hier geht’s zu meiner ausführlichen Kritik auf Kino-Zeit.
Wir sind die Flut (Sebastian Hilger, Deutschland 2016)
„Wir sind das Volk“. „Wir sind Weltmeister“. „Wir sind Papst“. Und nun sind wir auch noch die Flut. Um wen es sich bei diesem Wir handelt, bleibt, wie so vieles in Sebastian Hilfigers film, offen. Nach „Wir sind die Flut“ waren wir aber vor allem erst einmal ein bisschen genervt. Und auch traurig. Warum tun sich deutsche Filmemacher so schwer mit dem fantastischen Film? Nicht nur, dass sie ihn in der Regel meiden – wenn sie sich dran versuchen, wird es in der (von Ausnahmen bestätigten) Regel ganz großer Mist. Warum? Das fragen wir uns. Und mit „wir“ meine ich mich. Für meine Kritik zum Debakel bitte hier entlang.