Wenn Superhelden die Welt retten, geht oft so einiges kaputt. Dass dabei auch Menschen umkommen, wird in Film und Comic allerdings oft verschwiegen. Nachdem DC in Zach Snyders „Batman V Superman: Dawn Of Justice“ dieses Thema angegangen ist, zieht nun auch Konkurrent Marvel nach lässt die Regisseure Anthony Russo & Joe Russo, die sich schon mit „Captain America: The Winter Soldier“ für einen der besten Marvel-Filme verantwortlich zeichneten, das Kind aus dem Brunnen holen, frei nach dem Motto: Ernst, das können wir auch! Das Ergebnis, „Captain America: Civil War“, kann sich, wie ich finde, nicht nur sehen lasse – es ist ein Highlight innerhalb des leider etwas eintönigen Marvel Cinematic Universe. Dabei erfinden Russo & Russo das Rad gar nicht neu, im Gegenteil – ihr Film fügt sich bestens in die Reihe der bereits existierenden Filme ein. Aber sie schaffen es eben auch, das Franchise in eine neue, ernstere Richtung zu lenken, Akzente zu setzen indem sie einen zeitgemäßen, nachvollziehbaren Konflikt präsentieren, die Figuren glaubhaft agieren lassen und kraftvolle Szenen kreieren, die in Erinnerung bleiben. Ich hoffe, dass der eingeschlagene Weg weiter beschritten wird, ich glaube, es ist der richtige. Auf Kino-Zeit habe ich ein wenig mehr dazu geschrieben.